Zug der Erinnerung Hamburg
Der Zug der Erinnerung kam nach Hamburg!
24. - 29. März 2008

aktuelle Termine:

Leider müssen wir die folgende Veranstaltung verschieben.
Wir werden den neuen Termin bekanntmachen, sobald er feststeht.

Warburg-Haus, Heilwigstr. 116
Podiumsdiskussion
Die Erforschung und Aufarbeitung der Rolle der Reichsbahn bei den Deportationen in den Tod 1938-1945 – Eine Zwischenbilanz


Mit Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum, Dr. Linde Apel, Marut Perle, Alfred Gottwaldt.
Moderation: Moritz Terfloth (alle angefragt).
FachwissenschaftlerInnen und VertreterInnen der bundesweiten und regionalen Initiativen diskutieren über den Umfang und die Bedeutung der Deportationen mit der Reichsbahn für die Umsetzung der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. Die bereits gewonnenen Erkenntnisse und die zahlreichen noch bestehenden Lücken in der Opfer- aber auch der Täterforschung werden zusammengetragen. Es sollen Perspektiven für die weitere Arbeit entwickelt werden und vor allem Wege aufgezeigt werden, wie dieser bislang zu wenig wahrgenommene Teil der deutschen NS-Vergangenheit der Öffentlichkeit vermittelt werden kann.

Veranstaltet vom Auschwitz-Komitee in Zusammenarbeit mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden und dem Warburg-Haus.


Hamburg, 5. – 8. Mai 2008: Lese-Zeichen setzen gegen rechts

Verboten – verbrannt – vergessen?

Mai 1933 – in Deutschland brennen Bücher
Mai 2008 – 75 Jahre danach: Hamburg liest gegen das Vergessen

Montag, 5. Mai 2008, 20 Uhr, Polittbüro, Steindamm 45

Gustav Peter Wöhler und Helmut Zhuber lesen aus Jean Amérys Roman: Lefeu oder der Abbruch. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Vers- und Kaderschmiede. Kartentelefon: 28055 467, Eintritt: € 15/ermäßigt € 10

Dienstag, 6. Mai 2008, 19 Uhr, Zentralbibliothek, Hühnerposten 1

Verlorene Generation – vergessene Dichter des „anderen Deutschland“. Mit Armin Strohmeyr, Berlin. Eintritt frei

Donnerstag, 8. Mai 2008, ab 11 Uhr auf Hamburger Plätzen

8. Marathon-Lesung aus den verbrannten Büchern. Lesen Sie mit!

11 Uhr: Platz der Bücherverbrennung, Kaiser-Friedrich-Ufer/Bundesstraße (bis 18 Uhr).
Eröffnung durch Esther Bejarano, Vorsitzende des Auschwitz-Komitees und Wolfgang Rose, Landesbezirksleiter ver.di Hamburg

12 Uhr: Campus der Universität Hamburg, Staatsbibliothek Carl von Ossietzky
mit Regula Venske, Schriftstellerin, Marlene Grau, Stabi, u.a.

13 Uhr: Lessing-Denkmal, Gänsemarkt
mit Bischöfin Maria Jepsen u.a.

14 Uhr: Heine-Denkmal, Rathausmarkt
mit Rolf Becker, Schauspieler (geplant) u.a.

15 Uhr: Mönckebrunnen (ehem. Bücherhalle), Ecke Mönckebergstraße/Spitalerstraße
mit Peter May, Schauspieler u.a.

16 Uhr: Arno-Schmidt-Platz vor der Zentralbibliothek, Hühnerposten
mit Sylvia Wempner, Schauspielerin, Jens Huckeriede, Filmemacher u.a.

Vor jetzt 23 Jahren wurde der Gedenkplatz am Kaifu-Ufer mit einer Lesung eröffnet.
Genau dort hatten am 15. Mai 1933 NS-Studentenorganisationen und Burschenschaftler Bücher verbrannt:
Als „schädlich und unerwünscht“ eingestuft, verboten und verbrannt wurden anderen die Bücher von Heinrich Heine, Carl von Ossietzky, Bertolt Brecht, Albert Einstein, Sigmund Freud, Ernest Hemingway, Egon Erwin Kisch, Peter Martin Lampel, Heinz Liepman, Jack London, Rosa Luxemburg, Heinrich und Klaus Mann, Karl Marx, Kurt Tucholsky, Carl Zuckmayer, Lion Feuchtwanger, Marieluise Fleißer, Irmgard Keun, Else Lasker-Schüler, Erich Maria Remarque, Franz Werfel, Arnold Zweig, Stefan Zweig u.v.a.

Machen Sie mit! Kommen Sie am 8. Mai auf die Hamburger Plätze.

Lesen Sie selbst vor: Ein Gedicht oder einen Text aus einem der verbrannten Bücher.
Für Kurzentschlossene liegen ausgewählte Lesetexte bereit.
Einfach nur zuhören ist natürlich auch ausdrücklich erwünscht.

Arbeitskreis „Bücherverbrennung - nie wieder!“
Unterstützer:

Kontakt: Helga Obens, Tel. 040 – 44 29 49
mobil: 0175 – 9 374 446
Fax: 040 – 380 178 538 74
e-mail: Kontakt@Lese-Zeichen-Hamburg.de
Programm zum Ausdrucken
mehr Infos: www.lese-zeichen-hamburg.de

Standorte:
Ostermontag: Hamburg-Hauptbahnhof
25. bis 29. März 2008: Bahnhof Altona

Rahmenprogramm

Der "Zug der Erinnerung" wird am Ostermontag von 10:00 bis 19:00 Uhr im Hauptbahnhof auf Gleis 12b zum Gedenken an die ermordeten Kinder und Jugendlichen bereit stehen.
An den folgenden fünf Tagen kann die Ausstellung von 10:00 bis 19:00 Uhr im Bahnhof Hamburg-Altona auf Gleis 5 besucht werden.

Montag hatte uns die Nachricht erreicht, dass die Bahn AG den Zug der Erinnerung nicht auf den Hamburger Hauptbahnhof fahren lassen will. Drei Tage haben wir verhandelt und am Gründonnerstag erreicht:
Der Zug steht am Ostermontag auf dem Hauptbahnhof auf dem Gleis 12b (Intercity-Gleis)
Dienstag bis Sonnabend ist der Zug auf dem Bahnhof Altona auf dem zentralen Gleis 5 zu besichtigen. Die Öffnungszeiten entsprechen unseren Anforderungen und sind besucherfreundlich zwischen 10 und 19 Uhr.
Die Dampflokomotive kann in die Bahnhöfe einfahren.
Damit die Erinnerung an die mehr als 1000 deportierten und ermordeten Kinder und Jugendlichen aus Hamburg nicht noch mehr Schaden nimmt und die Überlebenden aus Hamburg, Israel und New York, die wir zur Eröffnungsveranstaltung erwarten, nicht ausgeladen werden müssen, haben wir diesem Kompromiss zugestimmt.

Begrüßung des Zuges: 24. März 2008 (Ostermontag), 15 Uhr, Hamburg-Hauptbahnhof
RednerInnen:

Dienstag, 25. März, 19 Uhr, Kontorhaus Meßberg 1
"Die SS behandelte uns schlechter als Schlachtvieh"
Zeitzeugengespräch mit Zwi Steinitz/Israel und Lesung aus seinem Buch
'Als Junge durch die Hölle des Holocaust' (Konstanz 2006)
Zwi Helmut Steinitz,1927 als Sohn einer liberalen jüdischen Familie in Posen geboren, ist zwölf Jahre alt, als die deutsche Wehrmacht am 1. September 1939 Polen überfällt, besetzt und sofort beginnt, die Bevölkerung zu terrorisieren. Seine Eltern und sein Bruder werden im Vernichtungslager Belzec ermordet. Er überlebt das Warschauer Ghetto, das Arbeitslager Plaszow, schließlich Auschwitz, die Todesmärsche und wird am 3. Mai 1945 von einer amerikanischen Armee-Einheit befreit. Nicht einmal 18 Jahre alt, will er so schnell wie möglich Europa verlassen, wo er alles verloren hat, um im damaligen Palästina seine neue Heimat zu finden. Erst im Jahre 1997 ist Zwi Steinitz in der Lage, die Geschichte seiner Familie und seines unvorstellbaren Leidensweges niederzuschreiben.
Organisation und Veranstalter: Freundeskreis von Yad Vashem in Deutschland e.V.

Mittwoch, 26. März, 19 Uhr; Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 60, Eingangshalle
Aber das, was ständig wieder da war, war die Frage: Wo sollen wir hin? (Jørgen Barfod).
Häftlingsschicksale auf dem Eisenbahntransport in das KZ Neuengamme und in seine Außenlager.
Eine Lesung aus Häftlingsberichten, Romanen und Dokumenten mit Karin Heddinga und Michael Grill.
Musikalische Umrahmung am Flügel: Axel Zwingenberger
Veranstaltet von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme 

Donnerstag, 27. März, 19 Uhr, Hamburger Schulmuseum, Seilerstr. 42
Unsere einzige Hoffnung ist die Jugend.
Diskussionsveranstaltung zur Wirkung von Zeitzeugengesprächen bei Jugendlichen.
Mit den Zeitzeuginnen Steffi Wittenberg und Esther Bejarano, dem Geschichtsdidaktiker Prof. Dr. Bodo von Borries und SchülerInnen aus Hamburg, Moderation: Katharina Obens, Psychologin.
Ich bin kein Buch, dessen Inhalt man anzweifelt(Noah Klieger,Auschwitz-Überlebender, Israel)
Ein Zeitzeuge des Nationalsozialismus hat Hitler, Göring, Eichmann und Anne Frank persönlich gekannt, war in Auschwitz, Stalingrad und im Führerbunker persönlich dabei und kann von allen diesen Dingen detailreich und spannend erzählen.
So oder ähnlich überfrachtet sind die Erwartungen an ZeitzeugInnen, die im Form von Oral History im Schulunterricht aus ihrem Leben erzählen.
Organisation: Auschwitz-Komitee und Hamburger Arbeitsgruppe

Freitag, 28. März, ab 14 Uhr
Führung durch die Gedenkstätte für die Kinder vom Bullenhuser Damm.
In der Nacht vom 20.auf den 21. April 1945 wurden im Keller der damaligen Schule am Bullenhuser Damm zwanzig jüdische Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren ermordet. Sie kamen aus Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen und wahrscheinlich aus Jugoslawien. Sie wurden in das KZ- Auschwitz deportiert und von dort in des KZ Neuengamme. Dort sind sie für medizinische Versuche missbraucht worden. Um dies vor den anrückenden alliierten Truppen zu verbergen, tötete die SS die Kinder mit ihren vier Häftlingsbetreuern. In derselben Nacht tötete die SS in der Schule ebenfalls 24 sowjetische Kriegsgefangene.
Hinter dem Gebäude hat die "Vereinigung der Kinder vom Bullenhuser Damm" einen Rosengarten angelegt.
Hier können zum Gedenken an die Opfer Rosen gepflanzt werden.
Anmeldung nicht erforderlich.
Ort:Gedenkstätte Bullenhuser Damm und Rosengarten für die Kinder vom Bullenhuser Damm.
Bullenhuser Damm 92, 20539 Hamburg.(10 Minuten Fußweg vom S-Bahnhof Rothenburgsort)

Freitag, 28. März, ab 15 Uhr, Hannoverscher Bahnhof, Lohseplatz
Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an die Opfer der Deportationen in Hamburgs ehemaligen Hannoverschen Bahnhof
Mehr als 7000 Menschen, vor allem Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, sind zwischen 1940 und 1945 vom Hauptgüterbahnhof Hamburg, dem Hannoverschen Bahnhof, in den Tod deportiert worden.
Es spricht der Generalsekretär der Rom- und Cinti-Union e.V., Karl-Heinz ‚Lolo’ Weiß und VertreterInnnen des Auschwitz-Komitees in der BRD e.V.
Organisation: Hamburger Arbeitsgruppe gemeinsam mit der RCU Hamburg

Sonnabend, 29.März, 10 – 19 Uhr (geplant)
Aufenthalt des Zugs der Erinnerung auf dem Bahnhof Altona
Begrüßung durch Andreas Grutzeck, Vorsitzender der Bezirksversammlung
(Uhrzeit muss noch bestätigt werden)

Montag, 31. März 08, 20.00 Uhr, Literaturzentrums im Literaturhaus Hamburg, Schwanenwik 38
Eva Mändl Roubíčková aus Prag wird zu ihrem Tagebuch "Langsam gewöhnen wir uns an das Ghettoleben" - Ein Tagebuch aus Theresienstadt - sprechen.
Die Schauspielerin Gilla Cremer wird daraus lesen.
Bitte klicken Sie hier für weitergehende Informationen.

Angebote während des Aufenthalts des Zuges in Hamburg

Rundfahrt: Vom Schreibtisch zum Deportationsbahnsteig
Die Reichsbahndirektion und die Hamburger Sonderzüge in den Tod
Mittwoch, 26. März 2008, 15–17 Uhr.
Eine Rundfahrt von Altona nach Hamburg zu Einrichtungen und Bahnhöfen der Reichsbahn-Deportationslogistik.
Treffpunkt: Altona, Gedenktafel für die jüdischen Deportierten vom 28. Oktober 1938 (unterhalb der Bahndirektion, Museumsstraße 39/ Südende, Platz des ehemaligen „Stuhlmannbrunnens“).
HVV-Ticket erforderlich, Dauer der Rundfahrt: ca. 2 Stunden, gesonderte Terminvereinbarung für Gruppen möglich nach Absprache(siehe „Kontakt“)
Referent: Marut G. Perle

Rundgang: Vom Reichsbahnamt zum Deportationsbahnsteig
Der Hamburger Hauptbahnhof, die Reichsbahnämter in der Münzstraße und der Hannoversche Bahnhof
Dienstag, 25. März bis Freitag, den 28. März, jeweils 11–13 Uhr.
Start jeweils um 11 Uhr direkt am Hauptbahnhof, Eingang Glockengießerwall. Der Rundgang zeigt die technisch-organisatorische Seite der Deportationen aus Hamburg und erkundet auch das Gelände des Hannoverschen Bahnhofs, von dem nur noch Nebengebäude und Teile des Deportationsbahn­steigs erhalten sind. Dauer des Rundganges: ca. 2 Stunden, gesonderte Terminvereinbarung für Gruppen möglich nach Absprache (siehe „Kontakt“
Referent: Marut G. Perle

Dienstag, 25. März und Donnerstag, 27. März
Rundgang: Wege der Deportation!
Ein Rundgang durch das Grindelviertel zu den Stätten, die zu Schauplätzen der Deportation wurden. Orte der Deportationssammelstellen wie das ehemalige Jüdische Gemeinschaftshaus in der Hartung­straße, heute Kammerspiele, und die Moorweide werden besucht; der Sitz der Gestapo in der Rothen­baumchaussee 38, die ehema­ligen jüdischen Institutionen in der Beneckestraße, das ehemalige Israelitische Krankenhaus in der Johnsallee und verschiedene so genannte ehemalige Juden­häuser als Stationen auf dem Weg der Deportation sind Inhalt dieses Rundgangs.
Termine: Dienstag, 25.3.08 und Donnerstag, 27.3.08 (15.00 bis 16.30 Uhr)
Treffpunkt: Platz der jüdischen Deportierten, Moorweidenstraße/Edmund-Siemers-Allee.  Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum gemeinsamen Besuch des Zugs der Erinnerung“
Dieser Rundgang ist für Gruppen unter der Telefonnummer 0176 50361620 vom 24.-28.3.08 auch zu anderen Terminen buchbar.
Veranstaltet von Spurensuchen Geschichte – Kultur – Kommunikation Spurensuchen – Plätze und Orte der Deportationen.
Organisation: Michael Grill info@spurensuchen.de

Projekttag für Schulen.
Angebot: Michael Grill, Heidburg Behling, Sandra Wachtel
nach Vereinbarung: info@spurensuchen.de

Ausstellungen im Zug (täglich geöffnet von 10 bis 19 Uhr):
Dauerausstellung des Vereins Zug der Erinnerung zu den Deportationen und den Schicksalen der deportierten Kinder.
Hamburger Ausstellung über die Situation in Hamburg.
Mit Biographien deportierter Hamburger Kinder, über die Kinder vom Bullenhuser Damm, mit Daten und Bildern aus der KZ-Gedenkstätte Neuengamme) und Materialien aus den Geschichtswerkstätten und unserer Hamburger Arbeitsgruppe